Steuerungen
MultiPro 3G
Das MultiPro 3G ist das zentrale Steuersystem für Einbauschrauber und Handschrauber der DS(H)-Serie sowie für alle Fügeeinheiten der QMP-, SMP- und XMP-Serie.
Das kompakte Design ermöglicht einen platzsparenden Einsatz ohne Schaltschrank. Steuermodul und Basismodul bilden gemeinsam eine modulare Plattform, die über Steckplätze für Erweiterungen an neue Anforderungen angepasst werden kann.
Neben dem Hardware-Ausbau bestimmt insbesondere die skalierbare Firmware den Funktionsumfang. Ein integriertes Lizenzmanagement ermöglicht die Nutzung als Schraub- oder Fügesystem.
Über Ausbaustufen, Werkzeuglizenzen und Funktionserweiterungen lässt sich das System exakt an den jeweiligen Anwendungsfall anpassen.
Bereits im Standardumfang verfügt das MultiPro 3G über eine Vielzahl an Basisfunktionen. Weitere Verfahren und Zusatzfunktionen sind bereits in der Firmware enthalten und können bei Bedarf – auch zeitlich begrenzt zu Testzwecken – freigeschaltet werden.
Prozessspezifische Anforderungen setzt DSM kundenorientiert und fachkompetent um – neue Funktionen lassen sich dadurch schnell und nahtlos in das Steuersystem integrieren.
Steuermodul MultiPro 3G
Das Steuermodul übernimmt die Parametrierung, Programmierung, Überwachung und Kommunikation innerhalb der modular aufgebauten MultiPro 3G-Plattform. In Kombination mit dem Basismodul kann das System gezielt auf unterschiedliche Montage- und Prüfprozesse abgestimmt werden.
Durch Hardware-Erweiterungen und die integrierte Firmware ist es flexibel konfigurierbar und lässt sich über Werkzeuglizenzen auf das verwendete DSM-Werkzeug anpassen – sensor- oder stromgesteuert.
Die stromgesteuerte Variante (SA) ist für nahezu alle Schrauber verfügbar; bei den Fügeeinheiten ist die XMP-Serie als SA-Ausführung erhältlich.
Damit eignet sich das System für ein breites Spektrum an Schraub- und Fügeaufgaben mit variierender Prozesskomplexität.
Das MultiPro 3G-Steuermodul ist mit einem farbigen Touchdisplay ausgestattet und bietet eine klare Menüstruktur mit international verständlichen Symbolen. Dadurch lassen sich Prozesse intuitiv bedienen und überwachen – unabhängig vom Anwendungsszenario.
Je nach Ausbaustufe erfolgt die Konfiguration und Programmierung entweder direkt am Display oder über die DSM-Software MPEC. In einfacheren Ausführungen (z. B. Ausbaustufe S oder M) steht MPEC als zentrale Benutzeroberfläche zur Verfügung.
Dank integrierter Schnittstellen (z. B. Profinet, Ethernet/IP) kann das System in übergeordnete Netzwerke eingebunden werden und ermöglicht die zentrale Parametrierung, Prozessüberwachung und Datenerfassung – vorbereitet für vernetzte Anwendungen im Sinne von Industrie 4.0.
Technische Daten
- Display: 5,7‑Zoll-Touch-Farbdisplay, Auflösung 320 x 240 Pixel, TFT 262k Farben
- Anzeige: Grafische Darstellung der Messwerte mit Zoom-Funktion
- Statusanzeigen: 12 Status-LEDs für Zustandsanzeige
- Bedienelemente: Funktionstasten, Navigationstasten und alphanumerische Tastatur
- Kalibrierung: Rückführbare Kalibrierung, automatischer Kalibriertest des Messwertaufnehmers
- Programmierung: Direkt am Gerät oder über die MPEC-Software
- Programmsequenzen: Frei programmierbare Ablaufprogramme, Einzelschrittbetrieb (Test des Programmablaufs)
- Selbsttest: Automatischer Selbsttest des Steuersystems und des angeschlossenen DSM-Werkzeugs
- Speicher: Ringspeicher mit Ergebnisspeicher am Gerät, Messergebnisse aller Stufen speicherbar
- Meldungen und Statistik: Meldungsspeicher sowie Statistikspeicher für jede Stufe
- Externer Speicher (Option): Backup- und Produktionsspeicher mittels USB-Memorystick
- Kommunikation: TCP/IP-Modul integriert – LAN-Kommunikation mit MPEC-Software
- Systembus: Schnittstelle für Systembusgeräte (Zubehör) und Vernetzung von MultiPro 3G-Steuersystemen
Hardware-Erweiterungen
- Profinet-Modul für die Einbindung in das Feldbussystem
- EtherCAT-Modul für die Einbindung in das Feldbussystem
- Profibus-Modul für die Einbindung in das Feldbussystem
- Mess-Modul für den Anschluss externer Sensoren
- IPC/Gateway-Modul für den Einsatz als OPC-UA-Server, Werkerführung, Web-Server …
- BT-Modul zur Verbindung mit einem Bluetooth®-fähigem Gerät
- WLAN-Modul zur Einbindung des MultiPro 3G in ein WLAN-Netzwerk oder zur Verwendung des MultiPro 3G als WLAN-Access-Point
- USB-Memorystick Industrial Grade SLC zur Verwendung als Backup- und Produktionsspeicher
Ausbaustufe
- Ausbaustufe S (Small) – Programmierung nur am PC über die MPEC-Software, 16 startbare Programme, Messwertspeicher für 50 Datensätze (Ringspeicher), Grafikspeicher für 5000 Messpunkte pro Grafikkurve
- Ausbaustufe M (Medium) – Programmierung nur am PC über die MPEC-Software, 64 startbare Programme, Messwertspeicher für 500 Datensätze (Ringspeicher), Grafikspeicher für 10000 Messpunkte pro Grafikkurve
- Ausbaustufe L (Large) – Programmierung direkt am Gerät oder am PC über die MPEC-Software, 128 startbare Programme, Messwertspeicher für 1000 Datensätze (Ringspeicher), Grafikspeicher für 20000 Messpunkte pro Grafikkurve
Die jeweiligen Ausstattungsmerkmale der Ausbaustufe lassen sich auch mittels Einzellizenzen zu einem späteren Zeitpunkt freischalten. So ist beispielsweise eine Ausbaustufe S mit Programmierung am Gerät (Lizenz Programmbearbeitung) umsetzbar.
Werkzeuglizenz(en)
- Sensorgesteuert MDW – Verwendung der MultiPro 3G mit
MDW-Schraubern (direkte Drehmomentmessung) - Sensorgesteuert FL – Verwendung der MultiPro 3G mit
kraft- / weggesteuerten Fügeeinheiten - Stromgesteuert SA – Verwendung der MultiPro 3G mit
SA-Schraubern (indirekte Drehmomentmessung) oder SA-Fügeeinheiten der XMP-Serie (indirekte Kraftmessung)
Funktionserweiterungen
Flexibel in Preis und Performance mit dem DSM Lizenzmodell
… nur so viel, wie Sie tatsächlich benötigen.
- Ergebnisauswahl – Bestimmen Sie die Ergebnisswerte für die Bewertung des Verfahrens. Dadurch wird das für Ihren Prozess relevante Ergebnis ausgewertet.
- Einheit einstellbar – Die Einheit des Drehmoments / der Kraft kann eingestellt werden.
- Filter – DSM-Filterfunktionen zur Ausblendung von hochfrequenten (unerwünschten) Störungen des Messsignals.
- Gradienterkennung – Funktion zur Erkennung eines definierten Gradienten, detektiert sowohl positive als auch negative Spitzen und deren Anzahl.
- Direktbetrieb über Feldbus – Steuert das DSM-Werkzeug durch die Vorgaben im dynamischen Feldbusprotokoll über den Feldbus mit der SPS.
- Zyklische Werte über Feldbus – Die im dynamischen Feldbus ausgewählten Messwerte werden zyklisch in Echtzeit auf den Feldbus übertragen.
- Parameter über Feldbus (dynamisch) – Ermöglicht definierte Stufenparameter zur Laufzeit via Feldbus temporär zu verändern.
- Parameter über Feldbus (statisch) – Ermöglicht definierte Stufenparameter via Feldbus dauerhaft zu verändern.
- Korrekturfaktor MD / F – Dient zur Angleichung des Drehmoments / der Kraft.
- Hüllkurve – Zusätzliches Bewertungselement zur Kontrolle des Prozesses. Die Messkurve darf die obere und/oder untere Hüllkurve nicht verletzen.
- Linearisierung MD – Linearisierung / Mehrbereichskalibrierung Drehmoment bei höheren Genauigkeitsanforderungen für bestimmte Drehmomentpunkte.
- Linearisierung WI – Linearisierung / Mehrbereichskalibrierung Drehwinkel zur Kompensation von auftretenden Torsionsverlusten.
- Streckgrenzverfahren – Eindrehen bis der definierte Abschaltgradient erreicht ist.
- Kopfanlage – Anziehen auf Kopfanlage mit dem von DSM entwickelten Algorithmus zur Kopfanlagenerkennung für selbstformende / selbstschneidende Anziehverfahren.
- Gewindeeinlauferkennung – Drehen gegen die Eindrehrichtung – Erkennung des Sprungs von Gewindeeinlauf in den ersten Gewindegang mittels eines Längenmesssensors.
- Eindrehen auf externen Sensor – Eindrehen bis zum Erreichen eines definierten externen Sollwerts mit Überwachung von Drehmoment und Drehwinkel.
- Schrauben und Halten – Nach dem Abschalten wird das Drehmoment oder die zu diesem Zeitpunkt gemessene Position (Drehwinkel) für eine definierte Zeit gehalten.
- Linearisierung F – Linearisierung / Mehrbereichskalibrierung Kraft bei höheren Genauigkeitsanforderungen für bestimmte Kraftwertpunkte.
- Linearisierung L – Linearisierung / Mehrbereichskalibrierung Weg zur Kompensation der lastabhängigen Aufbiegung.
- Pressen und Halten – Nach dem Abschalten wird die zu diesem Zeitpunkt gemessene Kraft / Position (Länge) für eine definierte Zeit gehalten.
- Fahren auf externen Sensor – Fahren bis zum Erreichen eines definierten externen Sollwerts mit Überwachung von Kraft und Weg. Beispielsweise für die direkte und hochpräzisen Messung am Bauteil mittels eines ext. Längensensors; misst den tatsächlichen Hub (relative Höhe), unabhängig von Einflüssen wie Biegung, unterschiedlichen Höhen oder Toleranzen am Werkzeugträger.
- Fahren auf Gradient – Fahren bis der definierte Abschaltgradient [kN/ms] erreicht ist – Anzeige der Gradientenkurve mit der zweiten Y‑Achse. Kontrolle von Kraft und Weg.
- Rückblickfenster – Mit der Funktion kann innerhalb eines Verfahrens ein Fenster generiert werden, das mittels eines Start- und Endwerts definiert wird und rückblickend bewertet.
…
Zubehör
- MultiVisio – MultiPro 3G Fernanzeige (Android-App).
- IO-Extension – Erweiterung der Ein- und Ausgänge.
- E/A‑Expander – zum komfortablen Anschluss von Komponenten.
- QS-Box – Anschluss von externen Sensoren an das MultiPro 3G.
- ToolControl – Werkzeugverwaltung, Überwachung der Werkzeugentnahme.
- Handlingsystem / Positionselektronik – zur Überwachung von XYZ-Koordinaten, der Positionsreihenfolge.
- Status Indication – externe Statusanzeige, wahlweise mit Starttaster, Programmvorwahl, NOK-Schlüsselschalter.
- DCM-Extension – zur Ansteuerung eines externen DC-Motors.
Basismodule
Das Basismodul versorgt das Steuermodul sowie das angeschlossene DSM-Werkzeug (Schrauber oder Fügeeinheit) mit Energie. Gleichzeitig regelt und überwacht es den Antrieb, kontrolliert die Spannung, den Zustand der Hallsensoren sowie Temperatur, Strom und Spannung des Servomotors.
Je nach Leistungsanforderungen gibt es verschiedene Basismodul-Typen, die den DSM-Werkzeugen fest zugeordnet sind. Das Basismodul mit der Sicherheitsfunktion STO (Safe Torque Off) ist für die Einbindung in kundenseitige Schutzkonzepte vorbereitet.
Unsere Fügesysteme sind serienmäßig mit Basismodulen in STO-Ausführung ausgestattet und erfüllen die Anforderungen der Norm DIN EN ISO 13849.
Das modulare Systemkonzept ermöglicht nicht nur den einfachen Wechsel des Steuermoduls (z. B. Upgrade auf MultiPro 3G), sondern auch den Austausch des Basismoduls bei veränderten Prozessbedingungen – für maximale Flexibilität in der Anwendung.
Ausführungen BM‑S Serie
Basismodul BM-S‑1 / Basismodul BM-S-1-STO
für DSH 26 /005; DS 26 /005
Basismodul BM-S‑2 / Basismodul BM-S-2-STO
für DSH 26 /01/02/04; DS 26 /01/02/04; DSH 28 /012/022/05
Basismodul BM-S‑3 / Basismodul BM-S-3-STO
für DS 26 /03
Basismodul BM-S‑4 / Basismodul BM-S-4-STO
für DSH 28 /006
Basismodul BM-S‑5
für DSH 16 /0025/005
Netzspannung 230 VAC
B x H X T (ohne STO) 201 x 279,5 x 128 mm
B x H X T (mit STO) 201 x 279,5 x 231 mm
Gewicht ca. 5 kg
Ausführungen BM‑L Serie
Basismodul BM-L‑1 / Basismodul BM-L-1-STO
für DS 34 /025/05
Basismodul BM-L‑3 / Basismodul BM-L-3-STO
für DS 44 /025/05/10/20; SMP 300 /005/01/02; XMP 60 /005/01/02
Basismodul BM-L‑4 / Basismodul BM-L-4-STO
für DSH 34 /05/10/20; DS 34 /10/15; DSH 38 /05/10/15; DSH 44 /20/30/40/60
Basismodul BM-L‑5 / Basismodul BM-L-5-STO
für DS 44 /35
Netzspannung 230 VAC
B x H X T 201 x 279,5 x 231 mm
Max. Gewicht ca. 14 kg
Ausführungen BM‑H Serie
Basismodul BM-H-2-STO
für SMP 400 /05/10
Basismodul BM-H‑4 / Basismodul BM-H-4-STO
für DS 57 /25/50/70/90/140
Basismodul BM-H-5-STO
für XMP 90 /05/12,5/25; QMP 80 /025/05/10/20/25
Netzspannung 230 VAC
B x H X T 201 x 279,5 x 231 mm
Gewicht ca. 8 kg
Ausführungen BM‑V Serie
Basismodul BM-V‑4 / Basismodul BM-V-4-STO
für DS 80 /220/300/420/500/600; DS 80–130 /900/1000/1500/2000/2400
Basismodul BM-V-5-STO
für QMP 100 /30/40/50/60; QMP 140 /70/100/120; SMP 500 /20/30/50/70
Basismodul BM-V-7-STO
für XMP 120 /30/50/75/100; XMP 300 /125/250/300
Netzspannung 400 VAC
B x H x T 201 x 279,5 x 231 mm
Gewicht ca. 8,5 kg